Zahnunfall
Spiel-, Sport- und Verkehrsunfälle führen nicht selten zu Verletzungen der Zähne. In erster Linie betroffen sind hiervon die bleibenden Schneidezähne. Durch Sturz oder Schlag brechen Anteile der Zahnkrone ab, Lockerungen können hervorgerufen werden, Zähne werden teilweise oder vollständig herausgeschlagen. Ein abgebrochener oder fehlender Schneidezahn beeinträchtigt nicht nur das Aussehen und die Kaufähigkeit, sondern bedeutet auch beträchtliche finanzielle Aufwendungen.
Zahnunfall - was können und müssen wir tun???
| Vom Zahn ein Stück abgebrochen? Suchen Sie das abgebrochene Stück und legen Sie es in Wasser
Zahn stark gelockert oder verschoben? Situation belassen und nicht am Zahn manipulieren. Nur vorsichtig zusammenbeißen.
Zahn ausgeschlagen? Suchen Sie unbedingt den Zahn und fassen Sie nur die Zahnkrone, jedoch nicht die Zahnwurzel an. Niemals den Zahn reinigen, auch wenn er verschmutzt ist! Zahn so schnell wie möglich feucht lagern, am besten in,steriler Kochsalzlösung (Arzt oder Apotheker) oder in spezieller Zahnrettungsbox, ansonsten in Wasser. Danach sollten Sie umgehend den nächstgelegenen Zahnarzt oder die Zahnklinik aufsuchen! Zahnrettungsboxen sollten in Schulen, Sportstätten, jedem Haushalt mit Kindern und auf jeder Fahrradtour vorhanden sein. Erhältlich sind die Rettungsboxen rezeptfrei in jeder Apotheke oder aber auch im Internet! Herausgeschlagene Milchzähne werden zum Schutz des bleibenden Zahnkeimes nach einem Sturz nicht wieder zurückverpflanzt!! Suchen Sie dennoch bitte umgehend Ihren Zahnarzt auf, um eventuelle Verletzungen abzuklären! |
Häufige Fragen
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Lutschgewohnheiten
Nur mit gesunden und geradestehenden Zähnen kann Ihr Kind richtig zubeißen, kauen und sprechen. Deshalb ist es wichtig, Zahn- und Kieferfehlstellungen zu vermeiden oder frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Lutschen und Saugen werden beim Säugling durch den Ernährungstrieb ausgelöst. Halten die Kinder, die älter als 1 Jahr sind, weiter an dieser schädlichen Gewohnheit fest, hat das nicht nur sichtbare Folgen für die Milchzähne, sondern auch eine Auswirkung auf die Stellung der bleibenden Zähne. Schädliche Lutschgewohneiten verursachen
Und sie ermöglichen die Einlagerung
| Mögliche Folgen sind abgesehen vom gestörten ästhetischen Eindruck auch funktionelle und gesundheitliche Folgen. Ihr Kind kann nicht richtig abbeißen und kauen ("Die Wurst bleibt auf dem Butterbrot") und atmet durch den Mund statt durch die Nase. Schluck- und Sprachfehler entstehen, die Aussprache wird durch Lispeln gestört. Wird das Lutschen oder der Schnuller frühzeitig, also bis zum 3.Lebensjahr, abgewöhnt, kann sich die Zahn- und Kieferfehlstellung noch von selbst ausgleichen. Meist helfen der Nikolaus, Osterhase oder die Schnullerfee, den Schnuller oder andere lieb gewonnene Lutschgegenstände "mitzunehmen" und stattdessen ein kleines Geschenk zu hinterlassen. Schwieriger gestaltet es sich allerdings mit dem Daumen oder anderer Finger: Hier bietet der Lutschkalender mit Lucy eine Alternative: Die Kinder können täglich im Kalender eine Sonne für Nicht-Lutschen oder eine Regenwolke für Lutschen malen; können sie mehrere Tage hintereinander eine Sonne (Nicht-Lutschen) malen, so bekommen die Kinder eine kleine Belohnung, als Anreiz nicht mehr zu lutschen. |
Kariesvorbeugung
Milchzähne brauchen besonderen Kariesschutz, weil sie einen weicheren, noch nicht vollständig ausgereiften Schmelz besitzen.
Karies entsteht durch das Zusammenwirken vieler Faktoren. Sie alle sollten vermieden werden, damit die Milchzähne als Platzhalter für die bleibenden Zähne bis zum natürlichen Zahnwechsel gesund erhalten werden.
Karies ist ein lokalisierter Prozess und entsteht durch die Bakterien der Zahnbeläge auf den Zahnflächen. Die Bakterien wandeln Zucker in Säure um, die den empfindlichen Milchzahn zerstört. Deshalb entsteht Karies schneller, wenn oft süße Getränke oder Speisen verzehrt werden. | Die Anwendung fluoridhaltiger Kinderzahnpasten schützt vor Karies. Mit dem Durchbruch der ersten Milchzähne sollten diese von den Eltern 1x am Tag mit einer höchstens erbsengroßen Menge fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (max. 500 ppm) gereinigt werden. Zusätzlich zum Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta wird die Verwendung fluoridhaltigen Speisesalzes empfohlen. Weitere Fluoridierungsmaßnahmen (Fluoretten) sind im Regelfall nicht nötig (Ausnahme: erhöhtes Kariesrisiko). Höher dosierte Fluoridlacke, -gels oder -lösungen sollten nur nach zahnärztlicher Anweisung und Kontrolle erfolgen. Ab dem Schuleintritt sollten die Zähne mit einer fluoridierten Zahnpasta mit 1000 bis 1500 ppm geputzt werden. Im Einzelfall ist eine Rücksprache mit dem Zahnarzt durch eine individuelle Fluoridanamnese zu empfehlen. |
Zähneputzen
Bei Kindern unter 6 Jahren sollten die Zähne min. 2x täglich geputzt werden (am besten morgens und abends). Die Zahnbürste sollte einen kleinen kindgerechten Bürstenkopf, weiche Borsten und einen rutschfesten Griff besitzen. Die Verwendung einer elektrischen Zahnbürste ist möglich, muss aber durch die Eltern überwacht werden. Geputzt wird nach der KAI-Technik (Kau-, Außen- und Innenflächen), diese Zahnputzsystematik wird durch "Schrubben-Kreisen-Auswischen" ergänzt. | Wichtig zu wissen ist, dass Kinder in bestimmten Altersabschnitten nur bestimmte Bewegungen kontrolliert ausführen können.
Zusätzlich sollten die Zwischenräume der Milchzähne ab dem vierten / fünften Lebensjahr mit fluoridierter Zahnseide gereinigt werden (2-3mal die Woche). |
Stillen, Flasche, Tasse?
Muttermilch ist die beste Ernährung für die Kleinsten. Sie enthält jedoch etwa 7% Zucker. Deshalb sollte die regelmäßige Mund- und Zahnreinigung zur selbstverständlichen Körperpflege der Säuglinge gehören.
Süße Tees, Obstsäfte und andere süße und saure Getränke schädigen die Milchzähne sehr schnell. | Als Durstlöscher sind Mineralwässer und ungesüßte Tees geeignet. Am günstigsten ist es, die Nuckelflasche oder Schnabeltasse nur zu den Mahlzeiten zu geben, und nicht zum Einschlafen oder sogar die Nacht über.
Gegen Ende des 1. Lebensjahres sollen Kleinkinder beginnen, das Trinken aus der Tasse oder dem Becher zu üben. |